Am 8. Oktober 2023 finden in Hessen erneut Landtagswahlen statt. Der Artikel fasst die der Redaktion wichtigsten Themenbereiche zusammen: Verkehr, ländlicher Raum, Bildung und Integration.
Heute beschäftigen wir uns mit „Die Linke“.
Die Linke drängt im Verkehrssektor darauf, den Gütertransport von der Straße auf die Schienen und Wasserwege zu verlagern. Dies zielt darauf ab, die Belastung durch Verkehrslärm, Feinstaub und das Unfallrisiken zu reduzieren. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, flächendeckende öffentliche Nahverkehrsangebote zu schaffen, die zu niedrigen Preisen zugänglich sind. Dies soll allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit bieten, sich leichter, umweltfreundlicher und kostengünstiger zu bewegen und damit ihre gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.
Im ländlichen Raum wird die Politik für vernachlässigt gehalten, da Strukturpolitik, Regionalentwicklung und finanzielle Förderung sich auf wenige große Städte konzentrieren. Dies führt zu einer wachsenden Kluft zwischen Stadt und Land. Die Forderung nach verbesserten lokalen und regionalen Kooperationen zur Förderung des ländlichen Raums, insbesondere im Tourismussektor, steht im Vordergrund. Es wird auch betont, dass finanzielle Unterstützung für Kultur- und Freizeiteinrichtungen notwendig ist, um das Leben auf dem Land vielfältiger und lebendiger zu gestalten.
Die Linke ist überzeugt, dass im Bildungswesen grundlegende Reformen notwendig sind, da das hessische Bildungssystem „stagniert“ (= in einer Entwicklung nicht weiterkommen) sei. Insbesondere das frühe Sortieren von Kindern nach der vierten Klasse wird kritisiert, da es die Bildungsungleichheit verstärken kann. Zudem werden marode Schulgebäude in ärmeren Stadtteilen als Problem benannt. Die Forderung nach einem bildungspolitischen Wandel, der den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen gerecht wird und die Förderung solidarischen und gemeinsamen Lernens in heterogenen Lerngruppen anstrebt, ist zentral. Schülerinnen und Schüler sollen außerdem stärker in die Entscheidungsfindung im Unterricht einbezogen werden.
Sie thematisieren auch die Integration von Menschen mit Behinderungen und ausländischem Hintergrund. Die Forderung nach der bevorzugten Vergabe öffentlicher Au[räge an Betriebe mit hohem Schwerbehindertenanteil, Integrationsunternehmen und Unternehmen mit Integrationsabteilungen steht im Mittelpunkt. Die Schaffung von mehr inklusionsbezogenen Kompetenzen wird als essenziell erachtet, um die Herausforderungen der Inklusion erfolgreich zu bewältigen . Weiterhin wird auf den Mangel an Übersetzern für Gebärdensprache und anderen Assistenzleistungen hingewiesen und die Notwendigkeit von Ausbildungsgängen, Qualifizierungs- und Studienangeboten betont. Die Umsetzung von „Schule ohne Rassismus und Diskriminierung“ wird gefordert, um Kinder und Jugendliche für Themen der Diskriminierung und Ausgrenzung zu sensibilisieren.